Im Januar 2017 machte sich wieder eine Truppe abenteuerlustiger Biker auf den Weg nach Kuba, um dem kalten Winter in Deutschland zu entfliehen. Diesmal waren es 18 Leute auf 13 Maschinen und ein Begleitfahrzeug. Die ersten Tage verbrachten wir in der Hauptstadt Havanna, um die Stadt zu erkunden und uns an die Zeitumstellung zu gewöhnen. Es gab schließlich viel zu sehen.
Nachdem wir unsere Mopeds in Empfang genommen hatten, konnte es endlich los gehen. Wir fuhren über den Malecon (die berühmte Uferstraße von Havanna), zum Placa de Revolucion, in das Zentrum, zwischen alten amerikanischen Straßenkreuzern und russischen Fabrikaten. Abends trafen wir uns mit unseren kubanischen Harleyfreunden, den Cuban Harlistas in einer Harleybar u.a. war auch der Sohn von Che Guevara dabei, Ernesto Guevara.
Unsere Tour startete in Richtung Vinales, dem Tabakanbaugebiet von Kuba. Wir fuhren über Las Terrazas in Richtung Pinar del Rio durch die Berge. Auf dem Weg dahin hatten wir unseren ersten und einzigen Regen der Tours. Wir fuhren auf eine Aussichtsplattform, wo man die atemberaubenden Berge von Vinales bestaunen kann.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg in Richtung Havanna. Wir schauten uns eine Höhle an, welche mit dem Boot erkundet wurde. Danach besuchten wir noch die Tabak- und Zigarrenfabrik von Alejandro Robaina und ließen uns in die Geheimnisse des Zigarrendrehens zeigen. Die frisch gedrehte Zigarre bekamen wir geschenkt. Diese musste aber erst einmal zwei Tage trocknen, bevor sie geraucht werden konnte. Als wir uns wieder auf den Rückweg in Richtung Havanna machten, fiel leider eine Maschine aus. Kurze Diagnose: Regler kaputt. Also hieß es aufladen und weiter nach Havanna. Zum Glück haben wir für diese Fälle unser Begleitfahrzeug mit dem passenden Anhänger dabei. Abends spielte Luisito unser Guide mit seiner Band in einer Livebar. Auch hier gehörten Cuba Libre und Zigarren zum Programm.
Am nächsten Morgen brachen wir nach Santa Clara auf. Unser Weg führte uns über den Highway, welcher als solcher zwar dreispurig ausgebaut ist, aber auch gelegentlich von Pferdewagen und Fahrrädern befahren wird. Auf der linken Spur versuchten einige Leute uns Bananen oder Knabbereien zu verkaufen. Bevor es in die Innenstadt von Santa Clara ging, machten wir einen Stopp bei unserem Freund Servando in Esperanza. Er besitzt die älteste noch täglich genutzte Harley in Kuba. Sie ist Baujahr 1936 und in vierter Generation in Familienbesitz. Abends erkundeten wir die Stadt Santa Clara.
Heute ging es weiter nach Trinidad. Doch bevor wir die Stadt verlassen, darf ein Besuch bei dem berühmten Che Guevara Denkmal nicht fehlen. Also schnell die Bikes aufgereiht und ein Foto als Andenken geschossen. Danach fuhren wir weiter nach Jatibonico, Die ganze Familie und die Nachbarn erwarteten uns bereits. Alle waren festlich gekleidet. Es ist ja auch etwas besonderes, wenn eine Harley Gruppe durch die Nachbarschaft fährt. Wir waren zum Essen eingeladen. Es gab Schwein mit Reis und Bohnen, Hähnchen, Salat und jede Menge andere Beilagen, wie Früchte und Säfte. Später drehte der Großvater ein paar Zigarren für uns bevor es für uns dann weiter nach Trinidad ging. Kurz vor der Stadt haben wir uns den Sonnenuntergang auf einem Aussichtspunkt angesehen. Den Abend ließen wir bei der berühmten Casa de la Musica ausklingen.
Der nächste Tag stand zur freien Verfügung. Ein Teil der Gruppe fuhr durch die Berge von Topes Collantes, während sich ein anderer Teil die Stadt anschaute und an den Strand gingen. Abends haben sich alle in einer Strandbar getroffen, um den Sonnenuntergang zu sehen. Ein schöner Tag ging zu Ende.
Von Trinidad aus ging es entlang einer malerischen Küstenstraße nach Cienfuegos. Vor den Toren der Stadt trafen wir Michael aus Sangerhausen mit seiner 47er Flathead. Ein leidenschaftlicher Harleyfahrer, der sich vor vielen Jahren in Cuba niedergelassen hat. Zusammen fuhren wir in die Bucht von Cienfuegos. Dort aßen wir in einem Restaurant direkt am Wasser. Die Wartezeit vertrieben wir uns mit Baden und Erfrischungsgetränken und genossen den Anblick von den Bikes direkt am Strand. Später schauten wir uns die Innenstadt von Cienfuegos an und deckten uns mit Santiago de Cuba Rum ein. Der Laden war fast leer gekauft.
Morgens machten wir uns dann auf den Weg nach Varadero. Ein kleiner Umweg durfte nicht fehlen. Wir besuchten die berühmte Schweinebucht, wo Fiedel Castro die Amerikaner Anfang der 60er Jahre besiegte. In Varadero angekommen, hieß es einchecken. Den Abend haben haben wir mit den bereits angereisten Harlistas verbracht. Den Nächsten Tag fand das Motorradtreffen der Cuban Harlistas statt. Es waren ca. 55 der alten Eisen da. Es ist immer wieder Interessant, wie die Maschinen am Leben gehalten werden. Mit viel Liebe und Improvisationstalent. Hier und da kamen wir mit den Leuten ins Gespräch und auch unsere Freunde, welche wir auf unserer Tour besucht haben, waren alle auf der Party mit ihren Bikes vertreten. Den ganzen Tag gab es Programm. Das Finale war das Konzert des kubanischen Superstar David Blanco, welcher selber auch eine Harley fährt. Wir hatten eine super Party!
Bevor wir uns wieder auf den Rückweg nach Havanna machten, wo unsere Tour leider schon enden sollte. Fand noch eine große Ausfahrt mit den Cuban Harlistas durch Varadero statt, welche mit einem großen Gruppenfoto endete. Auf dem Weg nach Havanna machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp an einem Aussichtspunkt. In Havanna angekommen, haben wir unsere Casa bezogen und abends die Maschinen zum Container zur Verladung gebracht. Insgesamt sind wir ca. 2000 km gefahren, haben viele Freunde kennen gelernt und besucht sowie Land und Leute in den verschiedenen Facetten kennen gelernt.
Entscheide dich zwischen unseren spannenden On-Road-Touren oder unseren neuen Adventure Tours!