Cuba Ride - The Caribbean Wintertour

Wenn in Europa alles friert, sind die Caribbean Biker wieder mit ihren Bikes in Kuba unterwegs. Das war seit 2013 eine schöne Tradition, bis „C” alles gestoppt hat. Jetzt sind wir wieder am Start und haben die Freigabe für unseren Container. Wir haben lange darum gekämpft und waren im Juni vor Ort, um alles abzuklären. Die positive Antwort kam diese Woche. Bei dieser Gelegenheit haben wir noch einmal alle Routen abgefahren. 

Fazit: Alle Straßen sind weder schlechter noch besser geworden als vor der Pandemie. Es bleibt in jeder Hinsicht ein Abenteuer. Kuba befindet sich in der Krise, was für die Kubaner sehr hart ist. Bei unserer Reise haben wir jedoch festgestellt, dass eine Reise für Touristen durchaus möglich ist. Das Geschäft ist der morbide Charme.

Kuba ist zweifelsfrei eine der interessantesten Inseln der Antillen. Wer einmal hier war, wird dieses Erlebnis nie vergessen. Unsere Reise wird sich in vielerlei Hinsicht von anderen Motorradreisen abheben. Wir haben über die Jahre sehr gute private Kontakte in Kuba gewonnen und können auf diese Weise natürlich auch einen viel größeren, zum Teil auch privaten Einblick geben.

Zunächst besuchen wir Viñales, eines der besten Tabakanbaugebiete der Welt. Wie Zigarren gedreht werden, erfahren wir genau dort in einer Tabakranch von einem Profi. Schon die Fahrt dorthin wird ein Highlight sein, denn auch landschaftlich ist diese Region sehr schön. Wir machen einen kurzen Stopp in Las Terrazas – La Moca, einem schönen Örtchen in einem Naturpark, das auch die Einheimischen sehr lieben. Den Abend verbringen wir in Viñales. Nachdem wir noch etwas die Umgebung besichtigt und den einen oder anderen Café-Stopp gemacht haben, geht es am nächsten Tag zurück nach Havanna. Abends werden wir in der Palenque zu Abend essen. Die Palenque ist eine große, aber schöne Kneipenanlage in Havanna/Miramar.

Am nächsten Tag geht es dann über die Autopista (Schnellstraße) nach Santa Clara. Santa Clara ist eine große Studentenstadt, überall sind junge Leute. 240.000 Menschen leben dort. Auf dem Weg dorthin werden wir ganz privat bei Servando essen. Servando ist ein Biker-Kumpel, den wir nun schon seit über 15 Jahren kennen. Essen in privaten Häusern ist ohnehin immer das Beste. Da ist man ganz nah am kubanischen Leben dran. Am nächsten Morgen besuchen wir kurz das Che-Denkmal und brechen dann nach Trinidad auf, dass gleichzeitig unser Turnpoint ist. Abends gibt es dort immer Live-Musik auf den Stufen der Casa de la Música. Wer möchte, kann sich dort im Salsa Tanz probieren.

Am nächsten Tag fahren wir nur 100 km ins Umland, das landschaftlich sehr schön ist. Unter anderem durchqueren wir den Rand der Kaffeeplantagen von Topes de Collantes. Es ist ein sehr bergiges und kurvenreiches Dschungelgebiet. Danach können wir noch etwas am Strand entspannen oder im Zentrum von Trinidad lecker essen gehen. Am nächsten Tag fahren wir nach Cienfuegos. Dort lebt Michael, ein guter deutscher Kumpel von uns. Er ist natürlich auch Harleyfahrer und kann uns einiges aus der Szene dort erzählen. Michael ist Deutscher und lebt seit über 20 Jahren jeweils sechs Monate in Kuba und sechs Monate in Deutschland. (… auch ein interessantes Lebensmodell.)

Auf unserem Weg nach Varadero stoppen wir am nächsten Tag kurz an der Schweinebucht und rasten in einem schönen Restaurant. Die Schweinebucht ist euch sicherlich bekannt. Sie liegt am Weg und danach beginnt eine sehr schöne Strecke. In Varadero findet dann jährlich das Treffen der Cuban Harlistas statt. Eine kleine, beschauliche Party. Nichts Großes, eher klein und unorganisiert, aber manchmal sind es eben die kleinen, spontanen Dinge, die wir hier im alles geregelten Europa vermissen. Man trifft einige Biker. Aus Panama, Chile, Mexiko, Europa und viele kanadische Biker, denen das Herz blutet, weil sie als Pauschaltouristen eben nur ohne Bike reisen können. Im Beatles Club ist Partytime.

Am Sonntag geht es dann direkt zurück nach Havanna. Die Tour ist für zehn Bikes geplant. Das Interesse ist groß und es gibt schon einige ernsthafte Interessenten. Einige von ihnen sind Wiederholungstäter. Wer vorher oder nachher noch Unterkünfte benötigt, sollte uns das mitteilen.

Alles in allem muss man sagen, dass das karibische Flair sehr interessant ist. Allerdings gibt es auch landestypische Unterschiede im Vergleich zum europäischen Standard.

Wie bereits erwähnt, handelt es sich nicht um eine Pauschalreise. Das betrifft auch die landestypischen kubanischen Besonderheiten. Im Klartext: Die Gelassenheit der Kubaner bei auftretenden Problemen wirkt auf Europäer mitunter etwas zu entspannt. Trotzdem sollte man dies nicht überbewerten. Der „Museumscharakter“ und das besondere Flair sind einzigartig. Manche kennen noch die alte DDR, und genau das ist der Grund, weshalb viele hinfahren möchten. Internet bzw. SIM-Karten gibt es direkt am Flughafen zu kaufen. SIM-Karten sind mittlerweile ebenfalls verfügbar. Diese Reise wird allen in guter Erinnerung bleiben, denn es gibt auf dieser Welt nichts Vergleichbares.